top of page
Anju

„Ich habe aufgehört, laut zu sein
und angefangen, ganz zu werden.“

Logo Still.Leben Blog

Über mich – oder wie die Stille mich fand

Ich bin jemand, der lange geglaubt hat, immer funktionieren zu müssen. Laut zu sein, präsent, stark.
Doch irgendwann wurde der Lärm zu viel. Und die Stille – die ich so lange gemieden habe – wurde plötzlich das Einzige, was noch Sinn ergab.

Ich wurde 1981 in der ehemaligen DDR geboren – in eine Zeit, in der sich alles veränderte.
Kurz nach der Wende verließ ich mein Elternhaus, um am anderen Ende Deutschlands meine Ausbildung zu beginnen. Ich wollte mein Glück finden, ohne zu wissen, dass man manchmal erst sich selbst finden muss, bevor man weiß, was Glück bedeutet.

Mein Weg war von Anfang an kein leichter. Ich musste früh lernen, dass vieles unerreichbar schien, dass Türen sich schlossen, bevor ich sie überhaupt berührt hatte. Aber genau in diesen Momenten des Scheiterns, der Zweifel und des Mutes bin ich gewachsen – oft über mich selbst hinaus.
Aus dem unscheinbaren Dorfkind wurde ein Mensch, der gelernt hat, sich durchzubeißen, auch wenn der Boden unter den Füßen wackelt. Aber der Weg blieb steinig.

 

Und irgendwo zwischen diesen Kapiteln habe ich die große Liebe (wieder-)gefunden – und wurde noch einmal Mutter.


Meine beiden Töchter, die 17 Jahre trennen, könnten unterschiedlicher kaum sein. Sie sind Kinder verschiedener Zeiten, aber auch Spiegel meiner eigenen Entwicklung – zwei Seelen, die mich auf ganz unterschiedliche Weise lehren, was Liebe, Geduld und Vertrauen bedeuten.

 

Mit Anfang 40 kam der Moment, in dem ich spürte, dass ich mich selbst verloren hatte – in Erwartungen, in Rollen, in dem, was andere von mir sehen wollten. Ich war getrieben von dem Glauben, leisten zu müssen, um genug zu sein. Und so begann ein leiser Prozess. Keine plötzliche Wende, kein lautes Erwachen – sondern kleine, kaum sichtbare Veränderungen, die Stück für Stück mein Leben verschoben. Bis ich eines Tages einfach nicht mehr konnte.


In einer Kurzschlussreaktion, die sich heute wie ein Befreiungsschlag anfühlt, kündigte ich meinen geliebten Job – den, in dem ich erfolgreich war, aber innerlich auf der Strecke blieb. Erst als der Druck, die Angst und die für mich toxische Präsenz meines Arbeitsumfeldes aus meinem Leben verschwanden, verstand ich, wie sehr ich mich selbst über Jahre vernachlässigt hatte. Wie sehr ich mein Inneres, meine Familie, mein Dasein diesem vermeintlich so „geliebten“ Job geopfert hatte.

Ich begann, mich neu zu ordnen. Mich zu fragen, wer ich eigentlich bin, wenn all das Äußere wegfällt. Was bleibt, wenn es still wird?

Ich bin Anju

 

Meine engsten und ältesten Freunde nennen mich Anju. Ein Spitzname aus längst vergangenen Zeiten, der für mich heute eine sehr große Bedeutung hat.

 

Damals, als das Leben laut war, fand ich Zuflucht in der digitalen Welt – als Modems noch rauschten, Chatrooms unser Zuhause waren und niemand ein Profilbild brauchte, um gesehen zu werden. Dort gab es keine Erwartungen. Kein Urteil.
Ich war einfach ich – ungeschminkt, unverstellt. Und die Menschen, die ich dort kennenlernte, mochten mich genau dafür. 
Noch heute, 25 Jahre später, sind meine beiden besten Freundinnen aus dieser Zeit an meiner Seite. Unerschütterlich. Echt. Da – egal, wie weit sie weg sind.
 

Vielleicht war ich damals der Antwort schon näher, als ich es ahnte.

Heute ist der Name Anju für mich ein Symbol des ersten Schrittes zu mir selbst – nicht, um eine neue Rolle zu spielen, sondern um endlich keine mehr spielen zu müssen. Und genau deshalb habe ich beschlossen ihn nach all der langen Zeit wieder zu benutzen und unter diesem Synonym zu schreiben in einer von mir geschaffenen digitalen Welt.

So ist die Idee zu Still.Leben entstanden – nicht als Projekt, sondern als Versuch.
Ein Versuch, wieder hinzuhören – nach innen. Zu verstehen, was bleibt, wenn alles andere still wird.

Ich schreibe hier, weil Worte manchmal das Einzige sind, was mich sortiert, was mich erdet, was mich zurück ins Jetzt holt. Ich schreibe über Wandel, über das Loslassen und das Wiederfinden, über das Schöne im Einfachen und das Ehrliche im Unfertigen.

Vielleicht erkennst du dich in manchen Zeilen wieder.
Vielleicht auch nicht.
Beides ist okay.

Ich glaube, dass wir alle unsere Stille brauchen – jeder auf seine Weise.


Und vielleicht findest du hier ein kleines Stück davon.

Willkommen bei Still.Leben. Schön, dass du da bist.

  • Schwarz Facebook Icon
  • Schwarz Instagram Icon

Still.Leben - Über mich

Worte aus der Stille - Zwischen den Zeilen

Nachricht versendet!

  • Weiß Facebook Icon
  • Weiß Instagram Icon

© 2025 Still.Leben. Erstellt mit Wix.com

bottom of page