top of page

Achtsam essen – Langsam Genießen

  • 15. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit

Warum langsames Genießen dich zufriedener macht


Es gibt noch heute Tage, da esse ich, ohne es wirklich zu merken. Ich sitze am Schreibtisch, beantworte noch schnell eine Mail, während ich das Brot nebenbei kaue. Oder ich greife unterwegs zu etwas, nur um das Gefühl von Hunger loszuwerden.


Und dann gibt es diese anderen Tage – immer öfter und äußerst kostbar – an denen ich wirklich da bin. Ich zelebriere das herrichten des Essens, dekoriere Teller und Tisch und setze mich hin, ohne Ablenkung. Ich nehme mein Essen vom ersten Bissen an bewusst wahr. Ich schmecke, wie sich die Aromen entfalten. Ich spüre die Wärme, das Knacken, das Leben in dem, was ich esse. Und plötzlich ist das Essen kein Mittel zum Zweck mehr, sondern ein Moment, der mich erdet.


Ich war jahrelang im „Schnell-Modus“. Essen war etwas, das nebenbei passieren musste. Ein Termin unter vielen. Ich habe Mahlzeiten verschlungen, nicht genossen – weil ich dachte, Zeit sparen zu müssen.


Doch irgendwann habe ich gemerkt: Diese vermeintlich „gewonnene Zeit“ war eigentlich verlorene Zeit. Denn ich war immer auf dem Weg zum Nächsten, aber nie bei mir. Ich muss dringend lernen achtsamer zu Essen und langsam zu genießen.


Langsam essen ist für mich heute fast ein Akt der Selbstachtung. Es ist, als würde ich sagen: Ich bin es wert, mir Zeit zu nehmen. Ich bin es wert, das Leben in vollen Zügen – oder in vollen Bissen – zu schmecken.


Tomate Mozzarella by Anju


Langsam Genießen


Wenn ich mir Zeit nehme, passiert etwas fast Magisches. Mein Körper entspannt sich. Mein Atem wird tiefer. Ich spüre, wann ich wirklich Hunger habe – und wann ich eigentlich etwas anderes brauche: Ruhe, Nähe, vielleicht nur einen Moment des Innehaltens.


Ich merke, dass Essen mehr Genuss schenkt, wenn ich ihm Raum gebe. Ein einfaches Stück Brot kann dann nach Zuhause schmecken. Ein Apfel wird zu einer Erinnerung an Sommer. Ein Tee am Nachmittag wird zu einem kleinen Ritual der Dankbarkeit.


Und manchmal, wenn ich wirklich achtsam bin, spüre ich, dass dieses langsame Genießen mich mit etwas Größerem verbindet – mit dem Leben selbst.


Ich fühle mich satt, ohne übervoll zu sein. Zufrieden, ohne etwas zu vermissen.



Kleine Rituale, die mir helfen


Ich bin noch immer nicht perfekt darin, achtsam zu essen – niemand ist das. Aber ich habe mir kleine Rituale geschaffen, die mich daran erinnern sollen, langsamer zu werden:


  • Vor dem Essen halte ich kurz inne. Ich schaue auf das, was vor mir liegt, und spüre Dankbarkeit. Für die Hände, die es angebaut, gekocht, zubereitet haben. Für die Erde, die es hervorgebracht hat.

  • Ich atme bewusst, bevor ich den ersten Bissen nehme. Nur ein Atemzug – aber er verändert meine Haltung. Ich bin wieder da.

  • Ich esse ohne Ablenkung. Kein Bildschirm, kein Handy. Nur ich, das Essen und der Moment. Und ja für einen Teil der Mahlzeit auch keine Gespräch.

  • Ich höre auf, wenn ich satt bin. Nicht, wenn der Teller leer ist. Ich höre auf meinen Körper, nicht auf die Gewohnheit.

  • Ich spüre nach dem Essen nach. Wie fühlt sich mein Körper an? Bin ich ruhig, zufrieden, erfüllt? Manchmal ist die Antwort nicht sofort klar – aber sie kommt, wenn ich mir Zeit lasse.





Warum langsames Genießen mich zufriedener macht


Langsames Essen ist für mich keine Diät, keine Regel, kein „muss“. Es ist eine Form der Selbstliebe. Wenn ich esse, ohne mich zu beeilen, dann spüre ich mich selbst wieder – nicht im Kopf, sondern im Körper. Ich entdecke, dass Zufriedenheit nicht von außen kommt, sondern von innen wächst. Sie entsteht, wenn ich wirklich da bin – mit meiner ganzen Aufmerksamkeit.


Jedes bewusste Essen ist wie ein kleiner Akt des Friedens. Ein Moment, in dem ich das Leben nicht festhalte, sondern schmecke. Und manchmal, wenn ich den letzten Bissen nehme, lächle ich. Weil ich weiß: Ich habe nicht nur gegessen. Ich habe gelebt.



Gedanken zum Mitnehmen

„Wenn du isst, dann iss. Wenn du gehst, dann geh.“ – Eine einfache, aber tief wahre Zen-Weisheit.

Vielleicht probierst du es einmal aus. Setz dich hin, nimm dir Zeit, iss langsam.

Und spüre, wie du – Bissen für Bissen – wieder mehr bei dir ankommst.



Kommentare

Mit 0 von 5 Sternen bewertet.
Noch keine Ratings

Rating hinzufügen

Worte aus der Stille - Zwischen den Zeilen

Nachricht versendet!

  • Weiß Facebook Icon
  • Weiß Instagram Icon

© 2025 Still.Leben. Erstellt mit Wix.com

bottom of page