Agieren oder reagieren
- 27. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Okt.
Heute war es mal wieder soweit. Ich habe mich dabei ertappt, wie ich mich von einem unbewussten Gegenüber in alte Verhaltensmuster habe treiben lassen. Kaum war die Situation vorbei, liefen in meinem Kopf schon all die vertrauten Szenarien ab: Worte, die ich hätte sagen können, Reaktionen, die „angebracht“ gewesen wären – alles getrieben von Wut, Angst und einem gekränkten Ego. Dieses alte, laute Muster, das mir vorgaukelt, ich müsste etwas beweisen.

Bewusst innehalten und handeln
Doch dann kam dieser Moment, auf den ich heute wirklich stolz bin. Der Moment, in dem ich innehielt. Ich erinnerte mich daran, dass ich nicht mehr länger einfach reagieren möchte, sondern agieren – bewusst, klar und frei von diesem inneren Automatismus. Also habe ich einen Schritt zurückgemacht, tief geatmet und mir bei einer Tasse Tee erlaubt, die Dinge noch einmal anders zu betrachten.
Dabei fiel mir der Satz eines sehr lieben Freundes ein:
„Du kannst dein Umfeld nicht ändern – aber du kannst dich ändern und solchen Situationen deine wertvolle Energie entziehen.“
Und genau das habe ich getan. Ich habe mich entschieden, meine Energie nicht mehr in diese Spirale zu geben.
Loslassen und innerlich wachsen - agieren statt reagieren
Im ersten Moment war da noch Wut – Wut darüber, dass ich mich wieder habe triggern lassen, dass ich jemand anderem die Macht über meine Gefühlswelt überlassen hatte. Aber dann wich die Wut langsam dem Stolz. Dem Gefühl, die Situation erkannt zu haben. Denn es ist so leicht, die Theorie zu kennen – und so schwer, sie im richtigen Moment zu leben.
Schließlich habe ich mich entschieden, keine Reaktion zu zeigen. Kein Gegenschlag, kein Rechtfertigen, kein Erklären. Ich wusste, dass mir das nur Energie nehmen würde, die ich für Wichtigeres brauche. Also habe ich losgelassen, ruhig und bewusst.
Und während mein Gegenüber sich vielleicht noch immer über meine „Ignoranz“ ärgert, gehe ich weiter. Mit einem guten Gefühl, einer Erkenntnis mehr und der Gewissheit, dass ich heute in mir selbst gewachsen bin. Dass ich meinem Spiegelbild morgen früh mit ehrlichem Blick begegnen kann – ohne Scham, ohne Trotz, einfach mit mir im Reinen.





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