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Die Kunst des "Nein" sagens

  • 4. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Nov.

Lange Zeit war „Ja“ mein automatisches Wort. Ich sagte Ja zu Bitten, zu Terminen, zu Erwartungen – manchmal sogar zu Dingen, bei denen mein Inneres schon laut „Nein“ schrie. Ich wollte niemanden verletzen, nicht schwierig oder unbequem wirken, nicht egoistisch erscheinen. Doch irgendwann merkte ich: Jedes unauthentische Ja war ein stilles Nein zu mir selbst.


Ich begann zu spüren, dass jedes Mal, wenn ich gegen mein inneres Gefühl handelte, etwas von meiner Energie verloren ging. Ich fühlte mich müde, ausgelaugt, manchmal sogar leer. Und irgendwann fragte ich mich: Wem nützt mein ständiges Ja, wenn ich mich selbst dabei verliere?



Stopschild - nein sagen



Das Nein als Ausdruck von Wahrheit


Nein zu sagen bedeutete für mich lange Zeit Ablehnung. Heute weiß ich, dass es das Gegenteil ist. Ein Nein ist keine Wand, sondern eine Grenze mit einer Tür – die Tür zu mir selbst. Wenn ich Nein sage, ehre ich meine Wahrheit. Ich nehme mich selbst ernst. Ich erlaube mir, nicht immer verfügbar zu sein, nicht alles leisten zu müssen, nicht jedem gefallen zu wollen.


Das war nicht einfach. Ein Nein fühlt sich am Anfang ungewohnt an – fast wie ein Bruch mit alten Mustern. Doch mit jedem ehrlichen Nein spürte ich mehr Freiheit. Es war, als würde ich Schicht für Schicht alte Erwartungen ablegen und langsam zu mir selbst zurückfinden.



Nein sagen ist Selbstfürsorge


Heute weiß ich: Nein zu sagen ist eine Form der Liebe. Nicht gegen andere – sondern für mich. Ich habe gelernt, dass meine Zeit, meine Energie und meine Aufmerksamkeit kostbare Ressourcen sind. Wenn ich sie wahllos verschenke, verliere ich die Verbindung zu dem, was mich wirklich nährt. Ein liebevolles Nein schützt diesen inneren Raum. Es lässt Platz für das, was mich erfüllt, was mir Sinn gibt, was echt ist.


Und je klarer ich Nein sage, desto echter werden auch meine Jas. Sie kommen dann nicht mehr aus Pflichtgefühl, sondern aus Freude.



Die leise Freiheit danach


Manchmal habe ich noch heute Angst, dass ein Nein andere enttäuschen könnte. Doch jedes Mal, wenn ich meinem Gefühl treu bleibe, merke ich: Menschen, die mich wirklich schätzen, verstehen das. Ein ehrliches Nein schafft Klarheit – in mir und im Gegenüber. Es öffnet Raum für authentische Begegnung.


Heute ist das Nein für mich kein hartes Wort mehr. Es ist sanft, ruhig, ehrlich. Es ist ein Versprechen an mich selbst, im Einklang mit meinem inneren Kompass zu leben.

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