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Leere Worte

  • 7. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit

Viel gesagt – ohne wirklich etwas gesagt zu haben


Wir reden ständig. Schnell. Viel. Über alles und nichts. Doch wie oft sprechen wir wirklich miteinander –nicht bloß aneinander vorbei?


Es ist erstaunlich, wie viele Worte wir täglich verwenden, um Stille zu vermeiden. Wie selbstverständlich wir Phrasen austauschen, ohne wirklich etwas mitzuteilen.


„Wie geht’s dir?“
„Gut, und dir?“

Ein Austausch, so flüssig wie bedeutungslos. Wir wissen, dass die Antwort selten ehrlich ist –

und trotzdem fragen wir weiter. Nicht, um wirklich zu hören, sondern, um nicht still sein zu müssen. Und zwischen all den Floskeln geht verloren, was uns eigentlich verbindet: Ehrlichkeit.



Leere Worte - Floskeln statt Verbindung


Im Alltag bewegen wir uns durch Gespräche, die wie Hintergrundrauschen klingen. Worte, die Platzhalter sind, nicht Ausdruck. Wir täuschen Interesse vor, um freundlich zu wirken. Wir reden, um nicht hinzuspüren. Wir füllen Pausen mit Worten, damit keine Stille entsteht –dabei ist es genau diese Stille, die manchmal alles sagen würde.


Echte Gespräche sind selten geworden. Vielleicht, weil sie Zeit brauchen. Oder Mut. Oder beides.



Menschen bei einem Gespräch auf der Bank



Wenn Sprache an Tiefe verliert


Die deutsche Sprache ist kraftvoll, präzise, vielschichtig. Sie kann Nuancen benennen, Gefühle in feine Abstufungen fassen, Bilder malen, die sich ins Herz schreiben.

Doch immer öfter verlieren wir diese Tiefe. Wir glätten unsere Sprache, füttern sie mit Modewörtern und Anglizismen, die zwar modern klingen –aber oft leer bleiben.


Wir chillen, swipen, canceln und performen. Wir reden von Vibes statt von Stimmungen, von Connections statt von Begegnungen. Und dabei verliert die Sprache, was sie einmal war: ein Spiegel unseres inneren Erlebens.


Wenn Worte beliebig werden, wird auch das, was wir sagen, bedeutungslos. Und irgendwann wundern wir uns, warum uns niemand mehr wirklich versteht.




Die Verantwortung der Worte


Worte sind nicht bloß Laute – sie sind Haltung. Sie zeigen, wie wir denken, fühlen, leben. Und sie prägen, wie wir einander begegnen. Vielleicht ist es an der Zeit, uns wieder zu fragen, was wir eigentlich sagen wollen. Wen wir erreichen möchten – und womit. Denn jedes Wort trägt Gewicht, auch das leicht Gesagte - und manchmal auch das was ungesagt bleibt.



Zurück zur Wahrhaftigkeit


Echte Gespräche beginnen da, wo wir bereit sind, zuzuhören – nicht nur auf die Antwort zu warten. Vielleicht sollten wir weniger sprechen, aber dafür bewusster. Denn wenn wir wieder anfangen, wirklich zu meinen was wir sagen, können Worte wieder Brücken bauen –statt Mauern.


Viel gesagt – ohne wirklich etwas gesagt zu haben. Die wahre Kunst liegt heute darin, unsere Gespräche wieder mit Bedeutung zu füllen – und wirklich miteinander zu sprechen, statt nur Worte auszutauschen.

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