Achtsame Morgenroutine
- 24. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
Achtsam, ruhig und motivierend in den Tag starten
Ich habe lange Zeit meine Morgen damit begonnen, einfach zu funktionieren. Der Wecker klingelte, ich griff zum Handy, scrollte, hetzte, dachte schon an das, was noch getan werden musste, bevor der Tag überhaupt richtig begonnen hatte.
Und irgendwann habe ich gemerkt: So starte ich nicht in den Tag – so verliere ich mich gleich zu Beginn in allem, was im Außen passiert. Heute weiß ich: Ein achtsamer Morgen verändert alles. Nicht, weil er perfekt geplant ist, sondern weil er mich zurückbringt – zu mir selbst.

Warum mir Achtsamkeit am Morgen so wichtig geworden ist
Ich habe gelernt, dass die ersten Minuten des Tages die stillsten und ehrlichsten sind.
Wenn ich mir erlaube, nicht sofort in Gedanken oder Aufgaben zu springen, entsteht Raum. Raum, um zu spüren, wie es mir geht. Raum, um den neuen Tag wirklich zu begrüßen.
Es sind diese kleinen, bewussten Momente am Morgen, in denen ich mich neu ausrichte. Ich spüre, was heute wichtig ist – und was einfach warten darf.
Seit ich mir morgens Zeit nehme, bin ich ruhiger geworden. Klarer. Weniger reaktiv. Ich trage diese Ruhe durch den Tag, wie eine leise Erinnerung daran, dass ich entscheiden darf, wie ich leben möchte – nicht nur was ich tue.
Mein achtsamer Start in den Tag
Ich öffne die Augen und bleibe erst einmal liegen. Ich atme. Nur das. Kein Handy, keine Gedankenflut. Einfach atmen und spüren, dass ich da bin. Manchmal beobachte ich das Licht, wie es langsam den Raum füllt. Manchmal höre ich einfach nur dem Atem zu. Und manchmal kommt ein Gedanke, ein Gefühl, eine kleine Erkenntnis. Bevor ich aufstehe, frage ich mich: Was brauche ich heute? Nicht, was ich leisten muss – sondern was mir wirklich guttut. Diese Frage verändert alles.
Kleine Rituale, die mir helfen den Morgen achtsam zu beginnen
Ich brauche keine komplizierte Routine. Es sind die einfachen Dinge, die mich erden und mich erinnern, dass ich lebe:
Bewusst atmen: Drei tiefe Atemzüge – und ich bin da. Einatmen: ankommen. Ausatmen: loslassen.
Langsam genießen: Früher war mein erster Griff am Morgen immer der zur Kaffeetasse. Ganz klischeehaft – stark, schnell, schwarz. Damit ich wach werde, leisten kann, funktioniere. Heute trinke ich meinen Kaffee immer noch gerne – aber erst später, als Genuss, nicht mehr als Startschuss in den Stress.

Am Morgen entscheide ich bewusst, was mir jetzt guttut: Manchmal ist es ein sanfter Kräutertee, der mich weckt, ohne mich aufzuwühlen – vielleicht Minze, Rosmarin oder Zitronenmelisse. An anderen Tagen ist es etwas Beruhigendes, wie Kamille oder Lavendel, wenn ich spüre, dass mein Körper noch Ruhe braucht.
Diese Entscheidung ist mehr als eine Geschmacksfrage. Es ist ein Gespräch mit mir selbst – und mit der Natur. Denn sie hält für jede Stimmung, jede Energie, jede Heilung das Richtige bereit. Ich liebe diesen Gedanken: dass die Naturapotheke uns alles schenkt, was wir brauchen – wenn wir lernen, wieder hinzusehen.
Oft sitze ich dann mit meiner Tasse Tee auf dem Balkon, blicke über den Tegernsee und lasse den Tag einfach kommen. Die Stille dort draußen fühlt sich an wie ein tiefer Atemzug – ein Moment, in dem ich bei mir ankomme, bevor das Leben wieder beginnt.
Erst wenn ich diese Ruhe gefunden habe, gehe ich hinein und wecke meine kleine Tochter. Sanft, ohne Hektik. Ich merke, wie sich meine Ruhe auf sie überträgt – auch ihr Start gelingt dann leichter, fröhlicher, friedlicher. Kinder spüren, was in uns ist. Sie spiegeln uns –und wenn wir ruhig sind, dürfen auch sie ruhig sein.
So wird jeder Morgen für mich zu einer kleinen Einladung: anzukommen, bevor ich losgehe. Zu spüren, bevor ich funktioniere. Zu leben, bevor ich handle.
Ich glaube, jeder Tag schenkt uns die Möglichkeit, ein Stück heiler zu werden – nicht durch große Veränderungen, sondern durch kleine, bewusste Momente. Ein Atemzug. Eine Tasse Tee. Ein stiller Blick auf die Welt. Wenn wir lernen, uns selbst zuzuhören, finden wir die Antworten längst in uns – leise, echt und voller Leben.





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